In der Systemischen Therapie werden Kinder und Jugendliche, die Störungen zeigen, nicht als isolierte Individuen betrachtet, sondern als ein Mitglied innerhalb einer Familie. Insofern werden in die Therapie von Kindern und Jugendlichen – wo immer möglich und sinnvoll – auch die Eltern und Geschwister mit einbezogen. Ein anschauliches Bild hierfür ist ein Mobile. Wird ein Teil bewegt, so bewegen sich immer auch alle anderen Teile mit.
So können bei einer Therapie von Kindern und Jugendlichen Familientermine, Elterntermine und Einzeltermine mit dem Kind oder der/dem Jugendlichen stattfinden. Die Grundlagen der Systemischen Therapie – sich eigene Ressourcen bewusst machen, neue Sichtweisen gewinnen, Lösungsideen finden, neue Handlungsmöglichkeiten erkennen – sind dieselben, unabhängig davon, ob es sich um Kinder, Jugendliche oder Erwachsene handelt. Die Heransgehensweise unterscheidet sich jedoch, wenn mit Kindern oder Jugendlichen gearbeitet wird. Mit Erwachsenen findet innerhalb der Therapie vor allem ein sprachlicher Austausch statt. Mit Kindern oder Jugendlichen wird viel häufiger über Malen, Spiele oder künstlerisches Gestalten kommuniziert.
Innerhalb der von mir angebotenen Sandspiel-Therapie können Kinder (und auch Jugendliche) ohne Worte über dargestelle Szenen im Sand ausdrücken, was sie bewegt. Über den Sand können danach auch Lösungsmöglichkeiten entwickelt werden.
Auch mit Kindern oder Jugendlichen ist die Frage immer, was das Kind oder der Jugendliche gerne ändern möchte. Dies ist für mich der Ansatzpunkt für die gemeinsame Arbeit. Wie bei den Erwachsenen ist es das Ziel, aus einem Zustand der erlebten Hilflosigkeit wieder ins Handeln zu kommen und das Gefühl zurückzuerobern, wieder Einfluss auf die eigene Situation zu erlangen.
Sehen Kinder oder Jugendliche überhaupt keinen Änderungsbedarf ihrer eigenen Situation – im Gegensatz zu ihren Eltern, die dringenden Handlungsbedarf beschreiben –, so kann ein Elterncoaching sinnvoll sein. Auch hier gilt, was oben steht: Bewegt sich ein Teil, so bewegen sich die anderen Teile automatisch mit.
In aller Regel können sich Kinder weitaus einfacher als Erwachsene auf hypnotherapeutische Übungen einlassen, denn sie haben meist ein sehr gutes Vorstellungsvermögen, das noch nicht – wie das der Erwachsenen – von den Erfahrungen der Realität beeinflusst ist.
Hypnotherapeutische Übungen finden jedoch nur dann statt, wenn die Eltern und die Kinder und Jugendlichen im Voraus genau über diese Vorgehensweise aufgeklärt wurden und damit einverstanden sind. Wie bei den Erwachsenen werden die Hypnotherapie-Übungen persönlich auf das Kind oder die Jugendliche/den Jugendlichen zugeschnitten und von meiner Seite als Anleitung zur Selbsthypnose betrachtet und auch genau so vermittelt.
Nach Beendigung meiner Psychotherapieaufbauweiterbildung in Systemischer Kinder- und Jugendlichentherapie im Dezember 2015 habe ich die Zertifizierung beim Dachverband „Systemische Gesellschaft“ beantragt. Seit September 2016 bin ich vom Dachverband Systemische Gesellschaft zertifiziert als Systemische Kinder- und Jugendlichentherapeutin (SG).